Verwandlungen während 110 Jahre

G 08 In den ersten 10 Jahren ihres Bestehens hat die Schule den Namen Höhere Landesrealschule getragen und im Unterricht waren naturwissenschaftliche und technische Fächer vorherrschend, denn die im Bereich der Technik gebildeten Spezialisten konnten in eine überwiegend landwirtschaftliche, arme Gegend die Industrie einführen. Im Jahre 1929 wurde der Name in Gymnasium umgewandelt, die Ausbildung auf 8 Jahre verlängert und der Lernstoff bekam außer dem naturwissenschaftlich-mathematischen auch den sprachlich-historischen Inhalt. Im Jahre 1939 wurde die Schule teilweise verstaatlicht, aber das Gebäude einschließlich Einrichtung wurden auch weiterhin von der Stadt gepflegt.

Schüler in den Jahren 1941 – 1945 bekamen das deutsche Zeugnis vom „Realgymnasium in Gross Meseritsch“. Zwischen 1945 und 1948 hat die Schule Staatliches Realgymnasium geheißen und die Klassen wurden in Zweige mit humanitärer und technischer Fachrichtung geteilt.

Nach der grundsätzlichen Schulreform des neuen kommunistischen Ministers für Schulwesen Zdenek Nejedly wurde der Name der Schule auf Gymnasium reduziert und die Klassen auf vier. Im Jahre 1953 wurden die bisherigen Schultypen in eine einheitliche allgemeinbildende Schule mit der 1. – 11. Klasse transformiert. In den höchsten Klassen wurde technische Bildung betont und Religionsunterricht aufgehoben. Seit dem 1. September 1960 bekamen die Schüler Lehrbücher und Lehrmittel kostenlos.

Ein Jahr später, d. h. 1961, wurde die ehemalige einheitliche Schule in die neunjährige Grundschule und die allgemeinbildende Mittelschule geteilt. Diese war dreijährig, selektiv und diente der Vorbereitung der Schüler für das Studium an den Hochschulen und Universitäten. Neben Pflichtfächern wurden auch fakultative und Wahlfächer, und auch die sogenannte Produktionspraxis in die Lehrpläne einbezogen. Aufgrund neuen Schulgesetzes wurde das Studium auf vier Jahre verlängert und die Schule bekam wieder den Namen Gymnasium, den sie seit dem Schuljahr 1969/1970 bis heute trägt..

Die siebziger und achtziger Jahre brachten den Schülern die Wahl zwischen dem humanitären oder naturwissenschaftlichen Studienzweig, aber auch Beurteilungen mit Kadereinschätzung. Daneben verbesserte sich die materielle und technische Versorgung des Unterrichts, die Schulräume wurden renoviert. Die Ereignisse des Jahres 1989 brachten nicht nur eine Wende der Gesellschaftsordnung, sondern sie widerspiegelten sich auch in der Schulgestaltung. Seit dem Schuljahr 1990/1991 begann das Gymnasium nicht nur als vierjährig, sondern auch als mehrjährig (sieben- und später achtjährig) zu funktionieren. Die Lehrpläne, Struktur der Fächer, Lernprioritäten haben eine Veränderung erfahren. Im Sprachenunterricht haben Englisch und Deutsch die Rolle der ersten Fremdsprache übernommen und Russisch wird nur ab und zu als freiwilliges Wahlfach unterrichtet. Die Computer wurden eingeführt und Informatik als neues Fach hat einen festen Platz im Lehrplan bekommen. Zur Zeit verläuft eine neue Schulreform, die das tschechische Schulwesen modernisieren soll. Jede Schule bildet ihr eigenes Lehrprogramm und gleichzeitig wird ein einheitliches Staatsabitur eingeführt.

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